Die Kohle tritt gegen das Salz an

Der Beginn des Bergbaus in Unna-Königsborn und die Entstehung einer Zeche

Seit 1774 wurde unter der Obhut des Preußischen Staates in Königsborn Salz gewonnen. Dazu wurde die Sole aus verschiedenen Brunnen gepumpt und über Salinen eingedickt. Damit dem Salz die Restfeuchtigkeit entzogen werden konnte  waren  Sudpfannen im Einsatz. Diese wurden zunächst mit Holz befeuert. Da dieser Rohstoff aber immer knapper und auch viel zu wertvoll zum verbrennen war, verbot der Staat den Gebrauch und verwies auf die Kohle.

Die nächsten Bergwerke waren im Süden von Dortmund und so musste das Brennmaterial mühsam mit Pferde oder Eselskarren herbeigeholt werden.

Bei der Mutung auf neue Bohrlöcher, die immer größere Tiefen erreichte, stieß man bei etwa 160 m auf die ersten Kohleflöze. Diese aber aufzuschließen war zunächst noch verboten. Der Staat bestimmte damals hochherrschaftlich über die Wirtschaft.

Das änderte sich erst langsam 1865 aufgrund eines neuen Berggesetzes. Der Staat behielt die Aufsicht über die Schürfrechte, ließ aber die Gründung von Gesellschaften zum Betreiben eines Bergwerkes zu. Der Gewinn stand zwar immer noch grundsätzlich dem Staat zu, aber nun durfte es auch Ausnahmen geben.

Jetzt standen auch den Grundbesitzern eine Beteiligung oder Entschädigung zu, wenn auf deren Grund und Boden nach Bodenschätze gesucht oder diese ausgebeutet wurden.

1872 erwarb darauf ein privat gegründetes Konsortium unter Führung von Friedrich Grillo für umgerechtet 450 000 Euro ( 300 000 Taler) die Saline und 17,2 km² Berechtsame auf  Steinkohle sowie 24,1km² auf die Förderung von Sole.

1874 begann die Teufe von Schacht 1. Starke Solezuflüße behinderten die Arbeiten. Gearbeitet wurde von Hand mit Schlägel und Eisen. Die Salzgewinnung lief parallel zu den Schachtarbeiten, um einen Teil der Kosten abzudecken. Das Ziel von Grillo war, die Kohle unter Königsborn zu verkoken, mit  dem Gas die Siedepfannen zu betreiben und den Koks dann an Stahlwerke zu verkaufen.

1878 wurde dann das erste Flöz bei 178 m erreicht . Die erste Sohle 2 Jahre später bei 279 m aufgefahren.

1881 wurde eine Solebad eröffnet und eine Brikettfabrik errichtet.

1878 zog der Bergbau dann in Heeren Werve mit der Teufe von Schacht 2 ein. Dieser Schacht war wichtig für die Bewetterung der Anlage, aber auch für den Fortbestand der Zeche.

1888 wurde an Schacht 1 eine Kokerei und  eine Brikettfabrik errichtet. Die Qualität der Kohle zum Kokserzeugen war leider nicht so gut geignet. Die profitablere Kokerei entstand dann 1891 an Schacht 2. Die Fettkohle hier war viel besser geeignet.

1904 wurde die Förderung an Schacht 1 eingestellt. 1908 hier die Kokerei abgerissen.

1940 war das Aus für den Salinenbetrieb in Königsborn.

1967 wird der nur noch zur Bewetterung genutzte Schacht 1 verfüllt und ein Jahr später der Förderturm abgerissen.

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